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Tiefe Einblicke in ökumenische Partner

 

Ein Kommentar von Bernhard Mihm, Stadtverordnetenvorsteher a.D. der Stadt Frankfurt am Main

Der vorliegende Beitrag von Herrn Mihm gibt einen Einblick in die derzeitige Unlösbarkeit einiger ökumenischer Inhalte. Die Aussagen einer ehemaligen Bischöfin in der Öffentlichkeit basiert auf der Anschauung Luthers, dass die Ehe ein weltlich Ding sei. Nach der katholischen Lehre ist die Ehe ein Sakrament, also eine Darstellung vom Verhältnis Christi und seiner Kirche.Wie soll da eine Annäherung von Anschauungen möglich sein ohne auf der Basis der Glaubenswahrheit der katholischen Kirche.

Man denke an die Warnung von Erzbischof Dyba. Wenn die katholische Kirche die Sakramente abschafft, ist sie nicht mehr die Kirche Jesu Christi.

Der Kommentar:

 Die „NDR-Talk-Show“ ist eine boulevardeske Gesprächsrunde, die allwöchentlich nicht nur vom NDR, sondern von mehreren dritten Programmen gesendet wird. Am 27.8.2021 verfolgte ich die Sendung zum ersten Mal. Angekündigt in der Versammlung überwiegend von Leuten aus Theater, Film und Show-Business war die frühere evangelische Landesbischöfin Margot Käsmann mit „ihrem Lebensgefährten“. Das interessierte mich, ist doch Käsmann in der breiten Gesellschaft, aber auch in unseren katholischen Kreisen eine beliebte und oft eingeladene kirchliche Größe.

Was Käsmann dann bot, war ernüchternd. Die geschiedene Religionsdienerin erzählte mit dem Lebensgefährten von ihrer „ersten Liebe“ in sehr jungen Jahren in der gemeinsamen evangelischen Heimatgemeinde nahe Marburg und von deren Ende. Parallel war man dann mit anderen Partnern verheiratet und hatte Kinder, sah und hörte aber persönlich nichts mehr voneinander. Beide Ehen waren geschieden, als man sich anläßlich eines öffentlichen Auftrittes Käsmanns wieder sah und Kontakt miteinander aufnahm. Daraus entwickelte sich dann eine neue Lebenspartnerschaft, die man offensichtlich bedenkenlos einging. Auf die Frage, ob man nun auch heiraten werde, antwortete die „Bischöfin“:  „Das haben wir nicht vor. Wir sind zum Ergebnis gekommen, daß wir in unserm Alter so einen Vertrag nicht mehr brauchen. Und außerdem habe ich mit meiner Scheidung sehr schlechte Erfahrung gemacht. Die wurde in schwer erträglicher Weise öffentlich begleitet, und ich mußte mich vor unzähligen Pfarrconventen erklären, wie so etwas möglich sei.“

Eine Ehescheidung nur ein Unfall, eine Ehe ein schöner oder weniger schöner Lebensabschnitt, eine Eheschließung nur ein entbehrlicher förmlicher Vertrag: das kommt davon, daß man in der Ehe nur noch „ein weltlich Ding“ (Luther) erblickt und den sakramentalen Charakter leugnet. Und damit kann man ich fugenlos an die herrschenden gesellschaftlichen Gewohnheiten anschmiegen.

In der Talk-Show hörte und sah sich das alles ganz herzig und gefällig an. Bei näherem Nachdenken müßten einem im Blick auf Gemeinsamkeiten zwischen Katholiken und Protestanten ganz andere Wertungen kommen.

Da tun sich Abgründe auf zwischen dem katholischen Verständnis von Ehe und Familie und diesem Gebaren einer ehemaligen „Bischöfin“ und dessen theologischen Hintergrund. Mir erschien gestern Abend dieser Abgrund so tief, daß ich keine Brücke darüber zu bauen wagen würde. Oder wir gäben unsere Position im Wesen auf und übernähmen den gesellschaftlich gefälligen Standort Käsmanns auf. Das ginge aber nur, wenn wir auch die theologische Grundlegung veränderten. Häresie wäre das. Wollen wir Häretiker werden?

Die Grenzen von Ökumene wurden jedenfalls unübersehbar gestern  Abend im Fernsehen !