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                                                                                  23.11.2025

CHRISTKÖNIG  C  2025

  * Vor 100 Jahren hat Papst Pius XI. am 11. Dezember 1925 mit seiner Enzyklika „Quas primas“ nach dem Zusammenbruch der alten Herrschaftsverhältnisse nach dem 1. Weltkrieg das Christkönigsfest eingeführt. 1925 war ein Heiliges Jahr und das Gedenkjahr an 1600 Jahre Konzil von Nicäa. Wir dürfen also heuer, wieder in einem Heiligen Jahr, 100 Jahre Christkönigsfest und 1700 Jahre Konzil von Nicäa feiern. Gegen alle weltlichen Herrschaftsverhältnisse wird die göttliche Herrschaft Christi proklamiert über Welt und Himmel, über Zeit und Ewigkeit. Die romanische Kunst hat das sehr tief erspürt: Christus wird als König am Kreuz dargestellt, die Dornenkrone zu einer goldenen Krone verwandelt, Jesus am Kreuz ist ein Herrscher auf seinem Thron. Es ist immer so, daß sich das Böse aufbäumt gegen das Gute und die Wahrheit, bis es in sich zusammenfällt und zerbricht. So auch auf dramatische Weise am Kreuz, an dem Christus die ganze Bosheit der Welt, die Sünde der Welt zunichte macht: Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat – Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit. Die Kreuzesinschrift „Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“, von Pilatus als Spott und Hohn gedacht, trifft die ganze Wahrheit: Christkönig.

 * Ja, ich bin ein König, sagt Jesus zu Pilatus (Joh 18,37), aber mein Königtum ist nicht von dieser Welt (Joh 18,36) und merke dir: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre (19,11). Gott sei Dank kann weltliche Macht nie die Wahrheit zerstören, die Christus selber ist (vgl Joh 14,6).

  * Was macht einen König aus? Er hat Macht, zumindest war es früher so, heute sind Könige oftmals nur noch Karikaturen für Boulevardblätter, und diese Macht hatte er in Gerechtigkeit zum Schutz und zum Wohl für Land und Leute einzusetzen. Im Kampf gegen den Feind hatte er in der ersten Reihe zu stehen, wie z. B. Otto der Große vor Augsburg oder Sobieski vor Wien. Seit atl. Königszeiten war das Amt und die Vorstellung von einem König immer auch mit der Sorge eines Hirten um seine Herde verbunden. David war Hirte, bevor er König wurde, Christus als König ist der Gute Hirte. Königtum als Diakonie, Königtum als Dienst. Pilatus war nicht dabei, als Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Ihr wißt, daß die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen mißbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, soll euer Diener sein“ (Mt 20,25-26). Wie würde die Welt heute wohl aussehen, wenn sich die Regierenden so verstünden?

 * Wir alle (vor allem auch die amtlichen Hirten der Kirche von heute), die wir in der Taufe gesalbt wurden zum Zeichen der Teilhabe an Christus dem Priester, König und Propheten, sollten uns eine dicke Scheibe vom Königtum Jesu abschneiden und dienend kämpfen für Christus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Joh 14,6) und nicht das Weite suchen oder uns ergeben, wenn uns der inhumane Wind zeitgeistlicher Ideologien ins Gesicht bläst. Mir nach, spricht Christus, unser Held … wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron des ewgen Lebens nicht davon – militia Christi war einmal nicht nur ein Ideal, sondern eine tägliche Selbstverständlichkeit, das Leben aus der Taufe, die Verpflichtung einer Berufung, der Adel der Nachfolge.

  * Angesichts heutiger weltweiter gewalttätiger Unrechtszustände und Wahrheits-unterdrückung durch Lüge, Propaganda und Manipulation bleiben uns zwei Ausblicke des heutigen Festes: zum einen das Bewußtsein, daß Christus König ist, gestern, heute und in Ewigkeit (vgl. Hebr 13,8), seine Herrschaft hat keine Ende; und zum anderen die Sehnsucht, die sich in den letzten Versen der Heiligen Schrift (vgl. Offb 22) ausdrückt: Komm doch, komm, um Deine Herrschaft zu zeigen und zu vollenden. Komm, Herr Jesus, komm zur Erde und erfülle dein Gericht, daß die Zeit beendet werde und die Ewigkeit anbricht (Georg Thurmair). Amen, komm bald, Christkönig, wir erwarten dich.

  Amen.

 

Prof. Dr. Hubert Windisch